← Zurück
2020-08-26T13:18:38+02:0026.August 2020|

Österreich:

Statt Erdgas: Österreichs Städte mit Anergie heizen und kühlen

Unter Anergie versteht man bei Heizungen jene Form von Energie, deren Temperatur zu gering ist, um damit direkt ein Haus zu heizen oder Warmwasser zu erzeugen, allerdings warm genug ist, um über eine Wärmepumpe nutzbare Heizwärme oder Warmwasser zu erzeugen. Anergie kann z.B. die natürliche Wärme des Erdbodens (ab 10 m Tiefe in Österreich ganzjährig 10-12 Grad Celsius) sein oder die Abwärme aus Klimaanlagen.

Bei der Errichtung von Erdwärmesonden wird ein Loch von 15 cm Durchmesser in das Erdreich bis maximal 200 m Tiefe gebohrt. In dieses Loch wird ein PE-Kunststoffschlauch u-förmig eingebracht und als Wärmetauscher verwendet. Das Wasser tritt mit 4-20 °C in die Erdwärmesonde ein und wird, je nach Jahreszeit, um 3-5 Grad erwärmt oder abgekühlt. Diese kleine Temperaturspreizung reicht für den Betrieb der Wärmepumpe aus.

In Österreich heizen rund 60 % der Gebäude im Stadtgebiet mithilfe von Gas. Eine Möglichkeit zur Emissionsreduktion ist es, das Erdreich unter der Stadt durch rund 100 m tiefe Erdwärmesonden als Zwischenspeicher für Sommerwärme und Winterkälte zu nutzen: Im Sommer trägt das kühle Erdreich zur Kühlung von Gebäuden bei, im Winter wird die gespeicherte Wärme zum Heizen genutzt. Im Jahresmittel bleibt die Bodentemperatur dabei unverändert. Im Neubau wird dieses Heiz- und Kühlsystem bereits häufig eingesetzt. Im Rahmen des Projektes AnergieUrban wurde untersucht, inwieweit dies auch nachträglich in bereits bestehenden Stadtgebieten möglich ist

„Die Ergebnisse sind sehr erfreulich: Es stellte sich heraus, dass es sowohl ausreichend Solar- und Abwärmequellen, als auch genügend Bohrflächen für Erdwärmesonden gibt, um ein flächendeckendes Anergienetz aufzubauen“, erklärt Stefan Sattler von der Stadt Wien, Energieplanung (MA 20). Bei einem Wiener Gründerzeithaus mit Gas-Heizungen rechnet sich der Umstieg bereits innerhalb von 20 Jahren.

@ https://www.oegut.at/de/news/2020/08/pa-anergie-in-oesterreichs-staedten.php

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. Falls sie Fragen haben, anderer Meinung sind oder einfach so mit uns reden wollen, kontaktieren Sie uns im Office oder Frau Dr. Kapfer direkt.

← Zurück