Die Internationale Energieagentur will Corona zum Wendepunkt in der Klimapolitik machen. „2019 muss das Jahr mit dem historischen Peak bei den CO2-Emissionen werden“, erklärte Fatih Birol, Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA). „Wir wollen, dass die Kurve von nun an nur noch sinkt.“ Die Coronakrise zwinge die Staaten, ihr Wachstum wieder anzukurbeln – die Frage sei nur, wie das geschehe. Dafür hat seine Agentur einen Plan zur umweltfreundlichen Erholung der Volkswirtschaften vorgelegt.
Die Botschaft des IEA-Chefs war deutlich: „Es ist die Chance des Jahrhunderts, die Energiesysteme weltweit jetzt umzustellen.“ Anders als in der Finanzkrise 2008/2009 müsse in klimafreundliche Technologien investiert werden. „Wir müssen aus 2009 lernen“, so Birol. Damals waren die CO2-Emissionen nach der Krise so stark angestiegen wie nie zuvor in der Geschichte.
Würden die Staaten den Vorschlägen folgen, könnten so neun Millionen Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen werden, kalkuliert die IEA. In der Öl- und Kohlebranche müsse hingegen damit gerechnet werden, dass Jobs wegfallen, sagte Birol. „Länder mit hohen Abhängigkeiten an fossiler Energie wie Öl müssen sich so schnell wie möglich diversifizieren.“ Auf längere Sicht könnten sie nur verlieren. Mit dem Plan will die IEA längerfristig bis zu 4,5 Milliarden Tonnen CO2 einsparen – das sind rund 13 % des jährlichen CO2-Ausstoßes aller Staaten. Gleichzeitig soll das globale Wirtschaftswachstum um 1,1 % zulegen.
@ https://www.iea.org/reports/sustainable-recovery; https://www.theguardian.com/environment/2020/jun/18/world-has-six-months-to-avert-climate-crisis-says-energy-expert?CMP=share_btn_link
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