← Zurück
2018-07-16T11:45:04+02:0013.Juli 2018|

Österreich:

Veranstaltungsrückblick: Arbeitstreffen „Investieren in die Energiewende“ vom 26.6.2018

Workshops zu „Energieeffizienz in der Industrie“

In den nächsten Jahrzehnten gilt es, klug in die Energiewende zu investieren, damit Österreich die Klimaschutzziele des Paris Abkommens erreichen wird. Besonderer Fokus liegt dabei im Bereich Industrie.
Der Klima- und Energiefonds veranstaltete daher am 26.06.2018 in Kooperation mit den EU H2020-Projekten Investor Confidence Project (ICP) Europe (denkstatt) und TrustEE (AEE INTEC und REENAG) sowie dem OÖ Energiesparverband und dem Cleantech Cluster ein Arbeitstreffen mit drei Workshops an der Schnittstelle von Projektentwicklung/-bewertung und Finanzierung. Zusätzlich wurden Ergebnisse aus dem EU H2020-Projekt ENERFUND (SERA) eingebracht.
Im Mittelpunkt dieser Fachveranstaltung stand die Darstellung innovativer Ansätze, die Diskussion praxisnaher Fragestellungen und der Erfahrungsaustausch zur standardisierten Projektentwicklung und -bewertung für die Finanzierung von industriellen Energieeffizienzprojekten. Rund 50 ExpertInnen aus den Bereichen Industrie, Energieeffizienz, Finanzierung, Wissenschaft, Öffentliche Hand und anderen Sektoren nahmen an der Veranstaltung teil und brachten sich intensiv in die Workshops sowie die anschließende Diskussion ein.

Die Energiewende als Chance für den Industriestandort

Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Dell, Energiebeauftragter des Landes Oberösterreich, betonte in seiner Eröffnung die Rolle der Energiewende als Chance für Oberösterreich als Industriestandort. Für ihn ist wichtig, dass Investitionen in die Energiewende die ganze Wertschöpfungskette von der Forschung bis zur Umsetzung betreffen. DI Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, betonte, dass die Themen Energiewende und Industriestandort ebenfalls ganz oben auf ihrer Agenda stehen. Angesichts vieler innovativer Projekte lautet die zentrale Frage „Wie treiben wir die notwendigen Finanzierungsmittel auf?“.

ICP Europe schaffte eine bessere Entscheidungsgrundlage für industrielle Energieeffizienzprojekte

In einem der drei folgenden parallelen Workshops drehte sich alles um das von denkstatt in Österreich begleitete Investor Confidence Project Europe. Ziel von ICP Europe sind mehr Investitionen in bessere und vertrauenswürdigere industrielle Energieeffizienzprojekte. Die von ICP Europe entwickelte Investor Ready Energy Efficiency (IREE) Zertifizierung erhöht mittels Standardisierung der Entwicklung und Dokumentation von Energieeffizienzprojekten das Vertrauen in ein Projekt und die prognostizierte Energieeinsparung und verbessert dadurch die Investitionsentscheidung des Investors bzw. Projekteigentümers. Durch diese Standardisierung und eine externe Qualitätsprüfung werden eine ganzheitliche Projektentwicklung, belastbare Daten und Berechnungen und die spätere Messung und Verifizierung der Einsparungen sichergestellt.

Im Workshop wurden Fragen zur Anwendung von ICP in der Praxis, mögliche Ausweitungen des Ansatzes (z.B. Energieträgertausch, Integration rechtlicher Anforderungen), die Erwartungshaltungen von Investoren und die Vorteile einer Zertifizierung für die Sicherung einer Finanzierung erörtert. Ein Einblick in Investitionsprozesse/-kriterien eines großen Industrieunternehmens zeigte, dass Energieeffizienzprojekte idR. in Konkurrenz zu vielen anderen Investitionsprojekten stehen und deshalb der erwarteten Wirtschaftlichkeit größte Bedeutung zukommt. Die Glaubwürdigkeit und Skalierbarkeit von Energieeffizienzprojekten sind daher zentrale Aspekte. Zuletzt wurde festgestellt, dass ICP eine bessere Entscheidungsgrundlage für Investitionsprojekte schaffen kann. Gerade auch für KMU stellt ICP daher eine Chance zur Verbesserung ihrer Investitions- und Projektentwicklungsprozesse dar.

Projekte mit der Finanzwelt zusammenbringen

Im Anschluss an die drei Workshops wurden die wesentlichen Themen und Ergebnisse der Workshops im Plenum zusammengeführt.
Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, betonte in ihrem abschließenden Ausblick, dass es mit dieser Veranstaltung gelungen ist, zu zeigen, dass sich im Bereich der industriellen Energiewende etwas tut und es gute europäische Projekte mit österreichischer Beteiligung gibt. Als zentrale Herausforderungen für den Klima- und Energiefonds sieht sie das Zusammenbringen von Projekten mit der Finanzwelt und bessere Übergänge von Projekten in die wirtschaftliche Umsetzung.

Weiterführende Unterlagen und Informationen

  • Workshop-Slides: ICP Europe [PDF]
  • Kontakt ICP Europe: Andreas Lindinger | denkstatt GmbH | +43 664 8118002
  • Ausführlicher Veranstaltungsrückblick mit Informationen und Slides aller Workshops finden Sie hier

Fotos der Veranstaltung

← Zurück