Pressemitteilung der IG LEBENSZYKLUS BAU
IG LEBENSZYKLUS BAU startet neues Onlineforum KONNEX BAU // Bahnbrechende Studie öffnet neue Wege zur Klimaneutralität
Wien, 24. März 2021 – Eine bahnbrechende Studie veröffentlichte Ende 2020 die Arbeitsgruppe der IG LEBENSZYKLUS BAU „Klimaneutrale Gebäude“ unter Leitung von Klaus Reisinger (iC consulenten), die heute im Rahmen des Onlineforums KONNEX BAU rund 50 Expert*innen und Entscheider*innen der Bau- und Immobilienbranche von Klaus Reisinger und Christian Plas (denkstatt) vorgestellt wurde.
Ziel der Arbeitsgruppe war es, neutral und unabhängig, einen CO2-Fußabdruck eines Gebäudes zu erstellen, der erstmals nicht nur klimaschädliche Emissionen der Planung, der Errichtung, des Energiebedarfs und der Instandsetzungen betrachtet, sondern auch die Emissionen jener Mobilität berücksichtigt, die das Gebäude durch seinen Standort hervorruft. Mit der Studie ist es gelungen nachzuweisen, dass die größte Beachtung aktuell die CO2-Emissionen aus der Mobilität während der Errichtung und Nutzung eines Gebäudes verdienen. Sie können so hoch sein wie die Kategorien Gebäudeerrichtung und
Gebäudeenergiebedarf zusammen. Der notwendige Ausstieg aus fossiler Energie betrifft laut der Studie die Mobilität am stärksten. Eine Energieversorgung mit lokal erzeugten erneuerbaren Energiequellen und Vernetzung mit anderen Gebäuden bedeutet einen großen Schritt hin zur Klimaneutralität.
„Wir brauchen zukunftsweisende und mutige Projekte, die effektiv dazu beitragen, das Ziel der Klimaneutralität bei Gebäuden bis 2050 zu erreichen. Dass das möglich ist, zeigen uns einige größere Immobilien- und Stadtentwicklungsprojekte, die gerade in Entwicklung sind. Diese Realisierungen dürfen sich nicht auf Einzelaspekte des Gebäudes beschränken, sondern müssen wesentliche Elemente wie Mobilität, Vernetzung und Verknappung im Wechselspiel zwischen Raumplanung, Gebäude, Mensch und Infrastruktur miteinbeziehen. Nur ein ganzheitliches Denken und Verstehen öffnet uns die Tore Richtung Klimaneutralität.“ (Christian Plas)
Die vollständige Umstellung des Gebäudesektors auf eine ressourcenorientierte Kreislaufwirtschaft wird die Bau- und Immobilienbranche noch lange beschäftigen:
„Die Immobilienbranche hat in den letzten Jahren gezeigt, wie man schrittweise CO2-Emissionen reduzieren und gleichzeitig die Qualität von Gebäuden steigern kann. Betrachten wir aber den CO2-Fußabdruck eines Hauses, können wir an der Gebäudegrenze nicht Halt machen, sondern müssen Errichtung, Energiebedarf und Mobilität, die das Haus auslöst, berücksichtigen. Dabei kommen wir unzweifelhaft zur Erkenntnis, dass bei der Mobilität genau diese Errungenschaften (noch) nicht erzielt wurden. Daher ist unsere Forderung auch ganz klar: Andere Sektoren müssen rasch ebenfalls Verantwortung beim Klimaschutz übernehmen und Emissionsreduktion und Qualitätserhöhung in Einklang bringen!“ (Klaus Reisinger)
Über die IG LEBENSZYKLUS BAU
Die IG LEBENSZYKLUS BAU umfasst rund 70 Unternehmen und Institutionen der Bau- und Immobilienwirtschaft Österreichs. Der 2012 als IG Lebenszyklus Hochbau gegründete Verein unterstützt Bauherren bei der Planung, Errichtung, Bewirtschaftung und Finanzierung von ganzheitlich optimierten, auf den Lebenszyklus ausgerichteten, Bauwerken. Interdisziplinäre, bereichsübergreifende Arbeitsgruppen bieten eine gemeinsame Plattform für Projektbeteiligte
aus allen Bereichen des Gebäudelebenszyklus.
Sämtliche Publikationen des Vereins – Leitfäden, Modelle und Leistungsbilder – können unter www.ig-lebenszyklus.at/publikationen kostenfrei angefordert werden.